Der Lhasa Apso

Die aus Tibet stammende, von der FCI anerkannte Hunderasse Lhasa Apso hat für viele Menschen heute noch eine ganz besondere Bedeutung. Schließlich galten die Hunde in Tibet lange Zeit über als Reinkarnation der Lamas. Man ging davon aus, dass diese „heiligen Hunde“ auf der Welt waren, um die Schätze der Buddhas zu bewachen.

Inhaltsübersicht

Geschichte der kleinen Hunderasse

Der Lhasa Apso hat seine Ursprünge in Tibet, genauer gesagt in den Klöstern des Landes. Als „Botschafter des Friedens und Glücks“ wurden Lhasa Apsos damals unter der Bezeichnung „Löwenhunde“ gezüchtet, weil ihr Fell dem eines Löwen ähnelt.

Lange Zeit über galt der Lhasa Apso als Reinkarnation der Lamas. Diese hatten zum „orientalischen Paradies der Glückseligkeit“ keinen Zugang, sondern als „heilige Hunde“ die Aufgabe, die Schätze der Buddhas zu bewachen. Die Bezeichnung dieser kleinen Hunderasse setzt sich aus dem Namen der tibetischen Hauptstadt Lhasa sowie dem Begriff „Apso“ zusammen. Letzterer lässt sich aus dem Wort „Rapso“ ableiten, der in Tibet eine Art zottig-langhaarige Bergziege bezeichnet.

Nach Europa kamen die ersten Exemplare dieser Tiere erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Von da an dauerte es noch einmal mehr als 30 Jahre, bis Lhasa Apsos einen eigenen Zuchtstandard erhielten. In Deutschland wurde mit der Zucht erst in den 1970er Jahren begonnen.

Aussehen – So sieht der Lhasa Apso aus

Der Lhasa Apso hat eine Schulterhöhe von 24-28 cm und wiegt im ausgewachsenen Zustand 5-7 Kilo. Sein Körper macht einen sehr robusten Eindruck und ist sehr stark behaart. Der Körper dieser kleinen Hunderasse ist mit langem Deckhaar bedeckt. Dieses ist schwer, gerade und hart. Mittlerweile gibt es die Hunderasse in mehreren Fellfarben, darunter Gold, Sandfarben, Honigfarben, Schieferfarben, Rauchgrau, zweifarbig, Dunkel-Gizzle sowie Schwarz, Weiß oder Braun.

Lhasa Apsos besitzen hängende und starke behaarte Ohren sowie eine hoch angesetzte Rute. Vom Aussehen her besteht eine starke Ähnlichkeit zum Shih-Tzu. Unterscheiden kann man diese beiden Hunderassen dadurch, dass der Shih-Tzu etwas schwerer ist und einen kürzeren Nasenrücken als der Lhasa Apso hat.

Wesen und Charakter des Lhasa Apsos

Der Gesellschafts- und Begleithund gilt als sehr temperamentvoll, selbstbewusst und ein wenig eigenwillig. Deshalb gehört der Lhasa Apso auf keinen Fall in die Hände von Hundeanfängern. In einer Familie, die über einiges an Erfahrung in der Hundehaltung verfügt, fühlt sich der Lhasa Apso besonders wohl. Hier zeigt er sich liebevoll, treu und genießt sichtlich die Gesellschaft und Integration in die Familie. Besonders wichtig für ihn ist der ständige Kontakt zu seinen Menschen. Fremden gegenüber kann er sich schon mal etwas zurückhaltender zeigen.

Trotz seines liebevollen Charakters besitzt die Hunderasse einige Eigenheiten. Zu diesen gehört, dass sie nachtragend sein und tagelang schmollen kann, sofern sie sich beleidigt oder falsch behandelt fühlt. Der Lhasa Apso liebt wiederkehrende Rituale und geregelte Tagesabläufe. Veränderungen hingegen können ihn nervös machen. Darüber hinaus gilt der Lhasa Apso als sensibler Hund, der ständig auf der Suche nach Liebe und Zuneigung ist. Außerdem sagt man dem Lhasa Apso nach, eine starke Intuition zu besitzen. Aus Überlieferungen geht hervor, dass diese Hunderasse Lawinen und andere Naturkatastrophen spürt, lange bevor diese eintreten.

Wissenswertes zur Haltung

Obwohl er optisch gesehen einen anderen Eindruck macht, ist Bewegung auch für diese sehr kleine Hunderasse sehr wichtig. Den Drang nach Bewegung, seine Intuition für Gefahren und sein hervorragendes Gehör kann man sich zu Nutze machen. Nicht umsonst werden diese Hunde häufig als Wachhund eingesetzt. Im Zwinger gehalten werden sollte er aber natürlich nicht. Hier fühlt er sich einsam und kann wie alle Hunde Verhaltensstörungen entwickeln.

Die beste Jahreszeit für den Lhasa Apso ist der Winter. Wenn es schneit, kann er schon mal zu einem aufgeweckten Spielkind werden. In diesem Fall sollte man ihm die Möglichkeit geben, ausgiebig im Schnee zu tollen und zu toben – ungeachtet seines Alters.

Leider gestaltet sich die Erziehung dieser Hunderasse nicht unbedingt leicht, da er gerne selbst darüber entscheidet, was er lernen möchte und was nicht. Dies ist nicht weiter verwunderlich, wenn man sich vor Augen führt, dass der Lhasa Apso über viele Jahrhunderte als „Buddhas Geschenk an die Welt“ behandelt wurde. So kann ihm sein großes Selbstbewusstsein auch schon mal gefährlich werden. Meistens ist diese Hunderasse aber sehr verschmust und verspielt.

Der Lhasa Apso fühlt sich sowohl auf dem Land als auch in einer Stadtwohnung wohl. Möchte man seinen Bedürfnissen gerecht werden, stellt man ihm am besten ein gemütliches Kissen oder einen eigenen Sessel zur Verfügung. Was die Ernährung anbelangt, braucht der Lhasa Apso täglich etwa zwischen 170 und 220 g Futter. Dieses setzt sich idealerweise aus Trockenfutter, Haferflocken und gekochtem Gemüse zusammen und wird ein- bis zweimal wöchentlich mit ein wenig Fleisch angereichert.

Das lange Fell des Lhasa Apso sollte von seinem Besitzer ein- bis zweimal in der Woche ausgiebig gekämmt werden. Bei Spaziergängen sollten Unterholz und hohe Gräser vermieden werden. Verschmutzungen, die sich der Hund dabei einfängt, lassen sich nämlich nur sehr schwer aus dem Fell entfernen.

Aufgrund seines verkürzten Nasenrückens kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Achtet man jedoch darauf, den Lhasa Apso nur aus einer sorgfältigen Zucht, bei welcher sehr viel Wert auf auf die Gesundheit der Tiere gelegt wird, zu holen, dürfte es in Sachen Krankheitsanfälligkeit keine Probleme geben.

Bilder

Lhasa Apso
Lhasa Apso

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