Die auch als Rehpinscher, Minipins, Minidobermann, Minipinscher und Miniaturpinscher bezeichneten Zwergpinscher sind eine von der FCI anerkannte Hunderasse, die ihren Ursprung in Deutschland hat.
Geschichte der Hunderasse
Alles, was man heute über die Geschichte und Entstehung des Zwergpinschers weiß, ist, dass 1895 Josef Berta zur Gründung eines Pinscher-Clubs aufgerufen haben soll. Zur damaligen Zeit gab es in Deutschland zwei Clubs, die sich der Zucht von Pinschern annahmen. Allerdings war dies nicht der Beginn dieser kleinen Hunderasse. Denn bereits um die Jahrhundertwende wurden Pinscher in großer Zahl gehalten. Dies ist zum Beispiel im Zuchtbuch von 1925 belegt. Damals gab es bereits knapp 1300 Eintragungen.
Blickt man noch weiter zurück auf die Geschichte der Zwergpinscher, wird deutlich, dass Pinscher und Schnauzer gleichermaßen von den Torfhunden abstammen. Diese schlossen sich vor etwa 12.000 Jahren den Menschen an. Aufgrund ihrer anatomischen Figur gehen Experten davon aus, dass Zwergpinscher ziemlich stark dem Urtyp Hund entsprechen. Die Vorfahren des Zwergpinscher sollen auf Bauernhöfen und in Pferdeställen gelebt haben. Dort sollten sie Mäuse und Ratten vom Futter fernhalten. Außerdem gab es Wettbewerbe, bei denen es darum ging, welcher Zwergpinscher innerhalb kürzester Zeit die meisten Ratten erledigen konnte.
Spätestens seitdem gegen Mitte des 20. Jahrhunderts andere Kleinhunde in Mode kamen, erfreute sich der Zwergpinscher in Deutschland immer weniger Beliebtheit.
Die Rassestandards für den Zwergpinscher werden heute durch den Pinscher-Schnauzer-Club 1895 festgelegt. Dieser ist der einzige vom Verband für das Deutsche Hundewesen anerkannte Rassezuchtverband für den Zwergpinscher.
Das Aussehen des Zwergpinschers
Zwergpinscher besitzen eine Schulterhöhe von 25-30 cm und wiegen 4-6 Kilo. Finden kann man diese Hunderasse in insgesamt zwei Farben. Einfarbige Tiere haben ein hirschrotes Fell oder aber ihre Haare zeigen sich in einem Rot-Braun bis Dunkelrot-Braun. Durch ihr rotes Fell werden diese Tiere nicht selten als Rehpinscher bezeichnet. Eine weitere Variante des Zwergpinschers ist Schwarz-Loh, wobei lackschwarzes Haar mit roten bzw. braunen Abzeichen vorherrschend ist. Diese sollten von möglichst dunkler, satter Farbe und scharf abgegrenzt sein. Weil ihr Fell besonders kurz und dicht, glatt anliegend und glänzend ist, gestaltet sich die Fellpflege bei Zwergpinschern relativ einfach.
Der komplette Körperbau des Zwergpinschers macht deutlich, dass es sich bei dieser Hunderasse um eine Min-Ausgabe des Deutschen Pinschers handelt. Schließlich besitzen beide Hunde einen muskulösen, quadratischen Körperbau.
Wesen und Charakter
Der Charakter des Zwergpinschers ist sowohl lebhaft als auch temperamentvoll, ausgeglichen und selbstsicher. Deshalb ist er der ideale Begleiter für Familien. Man sollte sich aber darüber bewusst sein, dass der Zwergpinscher trotz seiner geringen Größe kein Spielzeug ist. Seine Reizschwelle ist niedrig, außerdem ist er sehr wachsam. Eine konsequente Erziehung ist somit unerlässlich.
Zwergpinscher sind aktiv und intelligent, werden jedoch häufig unterschätzt. Dabei sind sie ihren Menschen gegenüber sehr anhänglich und ständig auf der Suche nach Kontakt zu diesen. Weil er sich mit anderen Hausgenossen meistens sehr gut verträgt, kann man den Zwergpinscher auch mit anderen Tieren zusammen halten.
Sein verspieltes Wesen ist immer auf der Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten. Allzu lange alleine lassen sollte man den Zwergpinscher deshalb nicht.
Wichtiges zur Haltung der Rasse
Wer den ausgeprägten Bewegungsdrang des Zwergpinschers ernst nimmt, kann diese Hunderasse auch problemlos in einer Stadtwohnung halten. Ebenso wichtig wie regelmäßiger Auslauf ist ihm Abwechslung. Wichtig ist, den Zwergpinscher täglich sowohl körperlich als auch geistig zu fordern. Wer sich dem entgegenstellt, muss mit Verhaltensproblemen rechnen. Übrigens gibt es auch zahlreiche ortsansässige Gruppen, wo sich verschiedene Halter und ihre Zwergpinscher regelmäßig treffen. Während Halter so die Möglichkeit haben, sich mit anderen Haltern auszutauschen, können sich Zwergpinscher in die Gruppe einfügen und mit ihren Artgenossen spielen und toben. Gedacht werden sollte auch an diverse Hundesportarten, wie Dogdancing. Denn diese machen dem Zwergpinscher sehr viel Spaß.
Was die Erziehung anbelangt, brauchen Zwergpinscher eine klare Führung durch ihren Besitzer. Nur so können sie Gehorsam lernen. Besondere Aufmerksamkeit in der Erziehung muss der erhöhten Wachsamkeit und niedrigen Reizschwelle dieser Hunderasse gewidmet werden. Ansonsten läuft man Gefahr, einen aggressiven Kläffer zu erziehen. Traut man sich die Erziehung alleine nicht zu, sollte man eine Hundeschule aufsuchen.
Die Fellpflege gestaltet sich beim Zwergpinscher relativ einfach. Allerdings sollte man beachten, dass man den munteren Gesellen auf keinen Fall längere Zeit kalten Temperaturen aussetzen sollte. Im Winter sind Hunde-Jacken bei Spaziergängen unerlässlich. Besonders die Ohren des kleinen Pinschers sind sehr empfindlich und neigen zu Erfrierungen. Außerdem neigt diese Hunderasse verstärkt zur Herzproblemen sowie zu PL (lockere Kniescheibe).